Oberaudorf
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk : | Oberbayern |
Landkreis : | Rosenheim |
Geografische Lage : | Koordinaten: 47° 38' 400 N, 12° 10' 200 E 47° 38' 400 N, 12° 10' 200 E |
Höhe : | 482 m ü. NN |
Fläche : | 59,29 km² |
Einwohner : | 4.780 (31.12.2002) |
Bevölkerungsdichte : | 81 Einwohner je km² |
Postleitzahl : | 83080 |
Kfz-Kennzeichen : | RO |
Gemeindeschlüssel : | 09 1 87 157 |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Gemeinde Oberaudorf 83080 Oberaudorf |
Website: | www.oberaudorf.de |
E-Mail-Adresse: | info@gemeinde-oberaudorf.de |
Der Luftkurort Oberaudorf ist eine kreisangehörige Gemeinde in Bayern mit 4.780 Einwohnern im Landkreis Rosenheim.
Inhaltsverzeichnis |
Geografie
Oberaudorf liegt in der Region Südostoberbayern in den bayerischen Voralpen und dem bayrischen Teil des Unterinntals.
Es existieren folgende Gemarkungen : Niederaudorf, Oberaudorf.
Geschichte
Besiedlungsspuren in der Gemarkung Audorf reichen zurück bis in die Bronze - und Urnenfelderzeit . Ein Hortfund an römischen Münzen, bajuwarische Reihengräber und Reste einer sehr alten Verkehrsader leiten weiter bis in das Frühmittelalter .
Die schriftlich überlieferte Geschichte beginnt mit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 780 als Urdorf in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Freising . Bis dahin lag die Hauptgrundherrschaft in Händen des Agilolfinger Herzogs Tassilo III., mit dessen Genehmigung neun Höfe in Oberaudorf an die Kirche Salzburg übertragen wurden. Durch diese und weitere Schenkungen Edler wurden neben den fränkischen Königen die Hochstifte Salzburg und Freising bedeutende Grundherren. 792 wird dabei auch die bisherige Eigenkirche eines Edlen - eine hölzerne Basilika - geschenkt, die 804 als bischöfliche Kirche erscheint. 930 greift ein Seitenzweig der Aribonen , beherrschend am rechten Innufer, auf Oberaudorf über. Die mächtigen Herren im Mangfallgau (ca. 1100 - 1260 ), die Grafen von Falkenstein, machten vor den herzoglichen und kirchlichen Besitz in Oberaudorf halt und konnten hier nur weitgehend Lehen erreichen.
Die heutigen Orte Oberaudorf und Niederaudorf waren damals noch unter dem gemeinsamen Namen Auerdorf zusammengefasst. Den bayerischen Herzögen gelang es, die Falkensteiner seit 1244 aus ihren Besitzungen und Herrschaften zu verdrängen und ihre eigene Herrschaft im Inntal auszubauen. Nach der Zerstörung der Burg Falkenstein 1296 entstanden in Oberaudorf und Kirnstein bald darauf neue Herrschaftsmittelpunkte in den dortigen Burgen. Ersteres wurde sogar vorübergehend Morgengabe der zweiten Gattin Kaiser Ludwigs des Bayern , Margarethe von Holland . Zur gleichen Zeit stieg Oberaudorf aus dem ursprünglichen Verwaltungsamt mit den umliegenden Orten zu einem eigenen Landgericht empor.
Seit dem 16. Jahrhundert wurde dieses Gericht mit der angeschlossenen Herrschaft wiederholt an Adlige verpfändet und verlehnt, so 1556 an Gg. Hundt von Lauterbach, 1645 an Freih. Hans Christoph von Ruepp. Unter dieser Familie wurde Oberaudorf in den beiden Erbfolgenkriegen 1703 / 05 und 1743 durch Krieg und Brand schwer heimgesucht. Im Frieden zwischen Österreich und Bayern 1745 zu Füssen wurde ausdrücklich festgesetzt, dass die Auerburg als Grenzfeste gegen Österreich ganz zu zerstören sei. Für Oberaudorf war damit seine erste große Zeit vorbei; es verlor sogar die staatliche Amtsverwaltung.
Die Napoleonische Zeit brachte viele Truppen durch Märsche und Quartierlasten, aber kein Kampfgeschehen für den Ort. Die Mitte des 19. Jahrhunderts bedeutete für Oberaudorf neuen Aufschwung. 1840 erhielt es statt der Eremitenschule beim Weber an der Wand ein neues Schulgebäude im Ort, 1848 durch die Aufhebung des Obereigentums und der gutsherrlichen Gerichtsbarkeit umwälzende Neuerungen, seit 1850 als neuentdeckte Sommerfrische die ersten Urlaubsgäste, 1857 Anschluss an die neue Bahnlinie Rosenheim - Kufstein. Gleichzeitig begann ein gesteigertes gesellschaftliches und soziales Leben in Vereinen und Organisationen. 1868 wurde das bisherige Vikariat infolge seiner Größe und Bedeutung eigene Pfarrei, von der Kiefersfelden wiederum abgetrennt wurde.
Nach den großen Bränden von 1823 und 1857 war der Hauptteil des Ortes neu erstanden. Den beiden Weltkriegen fielen 124 und im zweiten 269 Ortsbewohner als Soldaten zum Opfer, durch Fliegerangriff wurden noch in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges 1945 Zivilisten getötet.
Die Bevölkerung der Gemeinden Ober- und Niederaudorf hat sich in einer Volksbefragung am 22. November 1970 für einen Zusammenschluss der Gemeinden ausgesprochen, der zum 1. April 1971 erfolgt ist.
Die Auerburg
Erstmals erwähnt wird die Auerburg im Teilungsvertrag von 1329 zwischen Kaiser Ludwig dem Bayern und den Söhnen Herzog Rudolfs.
Archäologische Forschungen 1992 - 1993 haben jedoch nachgewiesen, dass der markante Burgfels bereits in der Bronzezeit besiedelt war und hier schon im 12. Jahrhundert eine erste Burganlage als Sitz eines Ortsadels stand.
Mit dem Niedergang der Grafen von Falkenstein 1247 kam die Auerburg in den ständigen Besitz der Wittelsbacher . Sie lag strategisch günstig zwischen den teils zu Bayern-Ingolstadt, teils zu Bayern-Landshut gehörenden Burgen Kufstein, Thierberg und Kirnstein und sicherte den Herzögen von Oberbayern deren Position im Inntal.
Nach dem Bayerischen Erbfolgekrieg ( 1503 - 1505 ) gingen die Gerichte Kufstein, Kitzbühl und Rattenberg für Bayern verloren. Die Auerburg war von nun an Grenzveste zu Tirol .
Sie war Mittelpunkt eines eigenen Landgerichtes und Amtssitz eines Pflegers, der als Richter und Verwalter im Gerichtsbezirk fungierte.
Um 1700 war die Auerburg noch eines der stattlichsten Burgschlösser des Inntales, wie ein Kupferstich von Michael Wening aus dem Jahre 1701 zeigt.
Im österreichischen Erbfolgekrieg eroberten Panduren 1743 die Auerburg; als Diktat des Friedens von Füssen wurde die Festung 1745 gesprengt.
Archäologiestudenten der Universität Bamberg unter der Leitung von Dr. Zeune erforschten in den Jahren 1992 - 1998 die Burganlage. Dabei wurden verschüttete Mauerreste freigelegt und der historische Burgzugang wieder mit einer Holzbrücke hergestellt.
Das ortsgeschichtliche Burgtormuseum mit dem Schwerpunkt Auerburg besteht seit 1991 und ist eintrittfrei von Mai bis Oktober geöffnet.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 3.571, 1987 dann 4.373 und im Jahr 2000 4.691 Einwohner gezählt.
Politik
Bürgermeister ist Wildgruber Hubert (CSU). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Brunner Alois (CSU).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 2493 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 481 T€.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 19, im produzierenden Gewerbe 221 und im Bereich Handel und Verkehr 294 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 728 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1281. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 1 Betrieb, die Brauerei Bals ist die kleinste Weißbierbrauerei Deutschlands. Im Bauhauptgewerbe gab es 16 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 75 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1655 ha, davon waren 37 ha Ackerfläche und 1608 ha Dauergrünfläche.
Freizeit und Tourismus
Oberaudorf ist heute der bedeutendste Luftkurort und Wintersportplatz im Bayerischen Inntal. Er bietet seinen Gästen und Bürgern neben einem umfangreichen Wander-, Rad- und Tourenwegenetz auch Sprungschanze, Rodelbahnen, Sesselbahn, Langlaufloipen und Skilifte mit gepflegten Pisten (komplett mit Beschneiung) und im Sommer durch umliegende Seen mit Beachvolleyplatz sowie dem Strandbad Luegsteinsee mit Riesenwasserrutsche und dem Wildwasser Auerbach sowie einer Skateanlage gute Möglichkeiten für Erholung und Freizeitgestaltung. Das neu gestaltete Freizeitgebiet Hocheck hat auch eine alpine Sommerodelbahn. In Oberaudorf befindet sich im Ski- und [Freizeitgebiet Hocheck] die größte Flutlichtanlage Deutschlands für Skifahrer oder Snowboarder. Auch die neu gebaute Rodelbahn ist Abends beleuchtet.
Seit 1999 besteht auch die Möglichkeit, mit dem Schiff "St. Nikolaus" (Innschifffahrt Mai-Oktober) von Oberaudorf über Niederndorf, Ebbs, Kiefersfelden bis nach Kufstein zu fahren.
Bildung
Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:
- Kindergärten: 125 Kindergartenplätze mit 123 Kindern
- Volksschulen: 1 mit 11 Lehrern und 205 Schülern
Persönlichkeiten
Wohnort des Anglisten, Bildungspolitikers, Initiators und langjährigen Leiters des Oberaudorfer Kreises Eduard Brenner, der 1970 in Oberaudorf starb.
Ministerpräsident Edmund Stoiber wurde am 28. September 1941 in Oberaudorf geboren.
Ausserdem ist Oberaudorf der Heimatort des Fussballspielers Bastian Schweinsteiger (FC Bayern München).
Weblinks
- http://www.hocheck.com Internetpräsenz des Freizeitgebiets Hocheck in Oberaudorf
- http://www.audorf.de (Private Seite zu Oberaudorf)
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