Wahlstedt
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein |
Landkreis : | Kreis Segeberg |
Geografische Lage : | Koordinaten: 53° 57' N, 10° 13' O 53° 57' N, 10° 13' O |
Fläche : | 15,74 km² |
Höhe : | 38 m ü. NN |
Einwohner : | 9510 (31. Dezember 2003) |
Bevölkerungsdichte : | 604 Einwohner je km² |
Postleitzahlen : | 23812 |
Vorwahl : | 04554 |
Kfz-Kennzeichen : | SE |
Gemeindeschlüssel : | 01 0 60 092 |
Adresse der Stadtverwaltung: | Stadt Wahlstedt Markt 3 |
Offizielle Website: | http://www.wahlstedt.de/ |
E-Mail-Adresse: | info@wahlstedt.de |
Politik | |
Bürgermeister : | Sven Diedrichsen |
Wahlstedt ist eine Stadt im Kreis Segeberg, Schleswig-Holstein.
Geschichte
1150 wird Wahlstedt das erste Mal urkundlich erwähnt.
Der damahlige Bischof von Oldenburg, Vicelin, bestätigt darin der Segeberger Kirche die "Zehntenverteilung" des Kaisers Lothars III. und Herzog Heinrich für das Chorherrenstift der Augustiner in Högersdorf. Zehn Dorfschaften werden in dieser Urkunde genannt, darunter auch ein Dorf namens "Wahlstedte".
Ob sich Wahlstedt allerdings zu diesem Zeitpunkt bereits im Besitz des Chorherrenstifts der Augustiner in Högersdorf befand, ist bis heute umstritten, denn offiziell ging Wahlstedt erst 1192 als Schenkung Kaiser Heinrichs VI. an das Chorherrenstift der Augustiner in Högersdorf als Besitz über.
Vor- und frühgeschichtliche Funde auf dem heutigen Gemeindegebiet zeugen allerdings von einer weitaus früheren Besiedlung.
Während des 30-jährigen Krieges wird das Dorf Wahlstedt gebrandschatzt und zerstört, und anschließend wieder aufgebaut.
Während der napoleonischen Kriege im 19. Jahrhundert wurden in Wahlstedt dänische, deutsche, schwedische und russische Truppen einquartiert.
Das Marine Artillerie-Arsenal Fahrenkrug-Wahlstedt
Im Jahre 1935 beschloss die Marineleitung in Berlin, das Marine-Artillerie-Zeugamt Kiel zu vergrößern. Dafür wurde an der Nordseite des Segeberger Forstes am Südwestrand des Dorfes Wahlstedt, ein neues Arsenal angelegt. Hier entstand nun ab 1937 das Marine-Artillerie-Nebenzeugamt Segeberg, das nach abgeschlossenem Aufbau in Marine-Artillerie-Arsenal Fahrenkrug umbenannt wurde. Man wählte den Namen Fahrenkrug wegen der Bahnstation, von der aus das Anschlussgleis zum Arsenal gelegt wurde.
Das neuentstandene Marine-Artillerie-Arsenal umfasste eine zusammenhängende Fläche von 314 ha. Das Gelände war von einem 10 km langen und 2 m hohen Maschendrahtzaun umgeben. Um eine Gefährdung der umliegenden Häuser zu verhindern, mussten noch einige Grundstücke und Häuser hinzu gekauft werden. Die darauf befindlichen Gebäude wurden abgerissen oder zu Werkswohnungen umgebaut. Da die Häuser ausreichten um das Personal unter zubringen, wurden in Wahlstedt weitere 84 ha angekauft, auf denen insgesamt drei Siedlungen für das Arsenals-Personal entstehen sollten.
Die Aufgaben des Marine-Artillerie-Arsenal Fahrenkrug-Wahlstedt waren:
- 1. Fertigung von Küsten- und Schiffsartilleriemunition aus zugelieferten Einzelteilen,
- 2. Untersuchung von Munition,
- 3. Nachschubversorgung der Marine mit Munition,
- 4. Wiederherstellung von leeren Hülsen in drei Hülsenwerkstätten und einer dazugehörigen galvanischen Anstalt,
- 5. Instandsetzung und Umrüstung von Geschützen der Küstenartillerie,
- 6. Lagerung der gefertigten Marine-Artillerie-Munition.
Die Produktion begann 1939 mit einer Belegschaft von 30 Angestellten, 300 männlichen und 200 weiblichen Arbeitern, die sich schon ein Jahr später auf 1000 verdoppelt hatte. Eine Aufstellung der Arbeitskräfte im Mai 1945 ergibt folgendes Bild:
- 488 Deutsche
- 207 Polen, Letten und Litauer
- 247 Italiener
- 74 Franzosen
- 90 Niederländer
- 33 sowjetische Kriegsgefangene
zusammen: 1139 Menschen.
Zu diesen Arbeitskräften kamen noch 680 Soldaten und 172 Zivilangestellte. Das Marine-Artillerie-Arsenal Fahrenkrug-Wahlstedt hatte damit im Mai 1945 eine Gesamtbelegschaft von 1991 Mann.
Am 3. Mai 1945 besetzten britischen Soldaten das Marine-Artillerie-Arsenal Fahrenkrug-Wahlstedt.
Der letzte Arsenalkommandant wurde nach kurzer Gefangenschaft zum Arsenaldirektor ernannt und hatte die Abwicklungsarbeiten unter britischen Befehl durchzuführen.
Im Frühjahr 1946 begannen die Sprengungen an den Bunkern.
Erst im Jahre 1953 waren die letzten Sprengungen auf dem Gebiet des Marine-Artillerie-Arsenal Fahrenkrug-Wahlstedt beendet. Die meisten Ziegelbauten, die Versorgungsanlagen und die Normalspur-Gleisanlage wurden nicht zerstört.
Die restlichen Munitions- und Pulvervorräte, ca. 50000 t (!), wurden bis 1953 vernichtet, sämtliche Einrichtungsgegenstände aus den Produktions-, Verwaltungs- und Wirtschaftsgebäuden demontiert und der Baumbestand um die einzelnen Gebäude abgeholzt und nach England verschifft.
In den freigewordenen Hallen zogen ab 1947 verschiedene Industriefirmen ein.
Nach dem Krieg gehörte die Gemeinde Wahlstedt bis zum März 1953 dem Amt Segeberg-Land an.
Am 1. Juli 1954 wurde die Gemeinde Wahlstedt als amtsfreie Gemeinde aus dem Amt Segeberg-Land ausgegliedert.
Am 13. Dezember 1966 wurden der Gemeinde Wahlstedt durch die schleswig-holsteinische Landesregierung die Stadtrechte verliehen, die am 1, Januar 1967 in Kraft traten.
Heute ist Wahlstedt eine kleine Industriestadt in der ständig neue Firmen ansiedeln. Leider ist Wahlstedt´s Freizeitangebot nicht gerade so toll und könnte noch weitaus besser werden.
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