Freigericht (Hessen)
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk : | Darmstadt |
Landkreis : | Main-Kinzig-Kreis |
Geografische Lage : | Koordinaten: 50° 08' N, 9° 07' O 50° 08' N, 9° 07' O |
Höhe : | 140 – 371 m ü. NN |
Fläche : | 33,42 km² |
Einwohner : | 14.974 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte : | 448 Einwohner je km² |
Postleitzahl : | 63575 – 63579 (alt: 6463) |
Vorwahl : | 06055 |
Kfz-Kennzeichen : | MKK (alt: HU, davor: GN) |
Gemeindeschlüssel : | 06 4 35 009 |
UN/LOCODE : | DE FRT |
Gemeindegliederung: | 5 Ortsteile |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Bahnhofstr. 13 63579 Freigericht |
Website : | www.freigericht.de |
E-Mail -Adresse: | gemeinde@freigericht.de |
Politik | |
Bürgermeister : | Manfred W. Franz, CDU |
Regierende Parteien : | CDU |
Freigericht ist eine ländliche Gemeinde im hessischen Main-Kinzig-Kreis. Sie liegt unmittelbar an der bayerischen Grenze. Auf Grund der historischen Entstehung und Bedeutung des Gemeindenamens wird diese umgangssprachlich auch „Das Freigericht“ genannt.
Inhaltsverzeichnis |
Geografie
Geografische Lage
Freigericht liegt nahe dem Rhein-Main-Gebiet, an den Ausläufern des Spessarts , direkt an der hessisch-bayerischen Grenze. Über 40 % des Geimeindegebietes sind bewaldet. Die höchste Erhebung mit 371 m über NN ist der Heidkopf in der Sölzert, der niedrigste Punkt liegt auf 140 m über NN.
Freigericht liegt zwischen 50°5' und 50°13' nördlicher Breite sowie 9°5' und 9°13' östlicher Länge . Die Gemeinde erstreckt sich auf einer Fläche von 33,42 km² in einem Seitental der Kinzig.
Geologie
Im südlichen Teil der Gemeinde wurden diverse Hügelgräber gefunden.
Am 19. Juni 1930 fand man bei Bauarbeiten im Ortsteil Somborn einen ca. 40.000 Jahre alten Mammutzahn , der in die damalige Kreisstadt Gelnhausen verbracht wurde. Mit Errichtung des Heimatmuseums im Freigericht drang die Gemeinde (bisher vergebens) auf Rückgabe.
Nachbargemeinden und -kreise
Die Gemeinde Freigericht grenzt im Norden an die Gemeinde Hasselroth, im Osten an die Gemeinde Linsengericht, im Süden an das gemeindefreie Gebiet Geiselbacher Forst, die Gemeinden Geiselbach und Mömbris sowie die Stadt Alzenau (alle Landkreis Aschaffenburg), sowie im Westen an die Gemeinde Rodenbach.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus 5 Ortsteilen :
- Altenmittlau
- Bernbach
- Horbach (staatlich anerkannter Luftkurort )
- Neuses
- Somborn
Geschichte
Die Gemeinde Freigericht, zu der die Ortschaften Altenmittlau, Bernbach, Horbach, Neuses und Somborn, zählen, hat ihren Ursprung im Zentgericht Somborn, das bis 1748 mit den Zentgerichten Alzenau , Hörstein und Mömbris die Markgenossenschaft Wilmundsheim vor der Hart (Alzenau) bildete. Die freien Märker versammelten sich jedes Jahr in Alzenau, um den Landrichter und die Förster zu wählen und wichtige Entscheidungen zu treffen.
Die Zentgerichte waren ursprünglich reichsunmittelbar . Den Vorsitz führte der auf ein Jahr gewählte Zentgraf . Jedes Dorf stellte, entsprechend der Anzahl seiner Freien, Schöffen , die das Recht zu finden hatten. Bis 1748 zählte auch die Gemeinde Albstadt zum Zentgericht Somborn. Im Jahre 1500 verloren die Zentgerichte ihre Reichsunmittelbarkeit und ihre Privilegien . Die kirchliche Jurisdiktion übte in der Zent Somborn das Erzbistum Mainz aus. Infolgedessen breitete sich die Reformation hier nicht aus.
Da die Freigerichter auf ihre alten Freiheitsrechte nicht verzichteten und sich den Anordnungen der Lehnsherren widersetzten, besetzten die Kurfürsten von Mainz und Grafen von Hanau im Jahre 1502 das Land. Der Widerstand der Freigerichter blieb jedoch ungebrochen. Deshalb erteilten die Lehnsherren ihnen 1529 die landesherrliche Begnadigung , in der sie ihnen versprachen, ihre hergebrachten Rechte und den Namen „Freigericht“ zu belassen.
Im Jahre 1748 erfolgte dann die Teilung der Markgenossenschaft. Das Zentgericht Somborn kam zu Hessen-Kassel. 1772 wurde Somborn Marktflecken , jedoch kamen die Märkte nie zur Blüte, da die Freigerichter um Anerkennung ihrer Privilegien durch den Landgrafen von Hessen-Kassel , Wilhelm IX., kostspielige Prozesse vor dem Reichshofrat in Wien (1775–78) und dem Reichskammergericht in Wetzlar (1795–1806) führen mußten und mit hohen Abgaben durch den Landesherren belegt wurden.
So wurde der Kampf um die Freiheit Mitte des 14. Jahrhunderts bis 1806, als das Reichskammergericht mit der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches endete, zur Leitidee der Geschichte des Freigerichts, denn in dem Kampf liegt der Sinn des Namens Freigericht begründet, der sich im Gegensatz zu vielen anderen ehemaligen „freien Gerichten“ des Kreises Gelnhausen und darüber hinaus bis auf den heutigen Tag erhalten hat.
Die einzelnen Ortsteile werden erstmals urkundlich erwähnt:
- Bernbach im Jahre 850
- Horbach im Jahre 850
- Neuses im Jahre 1000
- Somborn im Jahre 1025
- Altenmittlau im Jahre 1191
Im Hinblick auf die bevorstehende Gebietsreform in Hessen, und um die anstehenden Gemeinschaftsaufgaben besser lösen zu können, schlossen sich die fünf ehemals selbständigen Gemeinden Altenmittlau, Bernbach, Horbach, Neuses und Somborn durch Auseinandersetzungsvertrag freiwillig mit Wirkung vom 1. Januar 1970 zur Gemeinde Freigericht zusammen.
Die Sage um Freigericht
Kaiser Barbarossa zog im Jahre 1184 von Mainz nach Gelnhausen. Er benutzte zu dieser Reise die uralte Birkenhainer Landstraße . Von dem langen Ritt müde geworden, erspähte der Kaiser am Rande der Straße einen bequemen Lagerplatz, wo ein murmelndes Bächlein Gelegenheit bot, die durstigen Pferde zu tränken. Die Reisenden streckten sich zur Ruhe in das Gras, während die freigelassenen Pferde am Bachrand grasten.
Plötzlich wieherten die Pferde laut, so dass die Schläfer erschrocken emporfuhren und zu den Waffen eilten. Da ertönte auch schon das Angriffssignal der Ritter von der Rannenburg. Also ein feiger, hinterlistiger Überfall auf den Kaiser mit Begleitung. Aber die Rannenburger sollten kein leichtes Spiel haben. Wie ein Löwe wehrte sich der Kaiser; die Ritter folgten seinem mutigen Beispiel. Der hinterlistige Gegner war aber allzu stark gegen die geringe Zahl der kaiserlichen Begleiter.
In höchster Not kamen die Bauern aus der Umgebung zu Hilfe und schlugen mit Äxten, Sensen und Mistgabeln sowie Dreschflegeln auf die verhassten Rannenburger ein. Gar mancher bezahlte sein frevelhaftes Beginnen mit dem Leben. Aber auch viele Bauern und Knappen des Kaisers mussten ihre Kaisertreue mit dem Tode besiegeln. Als die Rannenburger ihre Sache verloren sahen, flohen sie auf ihre Burg zurück.
Der Kampf war beendet, der Sieg errungen. Die Verletzten wuschen ihre Wunden in dem klaren Waldbächlein. Das tat auch der Kaiser. Dabei sah er, dass das Wasser vom Blute gerötet worden war. Sich feierlich aufrichtend, sagte er laut: "Dieser Bach, der vom Blute so rot geworden ist, soll künftig Rotenbach heißen".
Dann wandte er sich zu den Bauern, die aus der Gegend herbeigeeilt waren, und sprach: "Weil Ihr Eurem Kaiser die Treue so tapfer erwiesen habt, will ich Euch kaiserlich belohnen. Ihr sollt künftig keinem andern Herrn untertan sein als dem Kaiser allein; frei sollt Ihr sein von allen Abgaben und Steuern ; nur eine Fuhre Heu, auf dem sich zur ewigen Erinnerung an Eure Treue und Wachsamkeit ein lebender Hahn befinden muss, sollt Ihr mir jährlich auf meine Burg in Gelnhausen bringen". Von dieser Stunde an waren die Bauern dieser Gegend freie Männer, die ihr freies Gericht hegen durften. Die Gegend aber, aus der die Hilfe dem Kaiser in letzter Not gekommen war, heißt bis zum heutigen Tage Freigericht.
Religionen
Katholische Kirche
Da das Freigericht zum Gebiet des Erzbischofs von Mainz gehörte, breitete sich hier – anders als in den Nachbargemeinden – die Reformation nicht aus. Daher sind auch heute noch etwa 66 % der Bevölkerung katholisch .
Über Jahrhunderte hinweg gab es nur eine Pfarrei in Somborn, zu der neben den heutigen Freigerichter Orten auch Albstadt gehörte. Dieser Ort gehört seit dem frühen 19. Jahrhundert zur Stadt Alzenau in Unterfranken.
Im 18. Jahrhundert wurden in den einzelnen Orten Kapellen gebaut, aus denen sich nach und nach eigenständige Pfarreien bildeten.
Durch die päpstliche Bulle „Provida solersque“ vom 16. August 1821 kam das Freigericht zur Diözese Fulda.
Im Zuge des Pastoralen Prozesses im Bistum Fulda (u. a. bedingt durch den Mangel an Priestern) werden sich die Pfarrgemeinden Freigerichts mit der Pfarrei in Hasselroth zu einem Pfarrverbund „St. Peter und Paul“ zusammenschließen.
In Freigericht, das zum Dekanat Gelnhausen gehört, gibt es folgende fünf Pfarreien, deren Sprengel deckungsgleich mit den Ortsteilen sind:
- St. Anna, Somborn - Die Mutterpfarrei des Freigerichts (ehemals St. Peter und Paul)
- St. Bartholomäus, Bernbach
- St. Markus, Altenmittlau
- St. Michael, Horbach
- St. Wendelin, Neuses
Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck
Gut 16 % der Freigerichter sind evangelisch . Sie gehören zu einer Gemeinde, die alle Ortsteile umfasst.
Jüdische Gemeinde
Bis zum 2. Weltkrieg gab es im Ortsteil Somborn eine kleine jüdische Gemeinde mit eigener Synagoge . Die Synagoge wurde in der Progromnacht am 9. November 1938 durch das Einschreiten des Somborner Bürgermeisters gerettet und überstand auch die Kriegswirren. Später wurde das Gebäude in ein Wohnhaus umgebaut.
Eingemeindungen
Die Gemeinde Freigericht entstand am 1. Januar 1970 durch freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Altenmittlau, Bernbach, Horbach, Neuses und Somborn.
Einwohnerentwicklung
- 1820: 2.584
- 1939: 6.833
- 1950: 9.737
- 1961: 10.491
- 1970: 12.145
- 1980: 12.642
- 1990: 13.248
- 2000: 14.662
- 2005: 14.974
Politik
1997 | 2001 | |||
Stimmen | Sitze | Stimmen | Sitze | |
CDU | 45,3 % | 17 | 59,0 % | 22 |
SPD | 28,8 % | 11 | 24,2 % | 9 |
UWG | 17,0 % | 6 | 9,2 % | 3 |
Grüne | 8,9 % | 3 | 7,6 % | 3 |
Summe | 100,0 % | 37 | 100,0 % | 37 |
Wahlbeteiligung | ||||
68,4 % | 52,2 % |
Die politischen Gremien der hessischen Gemeinde Freigericht bestehen laut Magistratsverfassung aus der Gemeindevertretung , dem Bürgermeister und dem Gemeindevorstand . Der Bürgermeister sitzt dabei dem Gemeindevorstand vor. In den Ortsteilen bestehen Ortsbeiräte . Seit der Kommunalwahl 2001 ist es in Hessen möglich, bei Gemeinde- und Ortsbeiratswahlen zu kumulieren und zu panaschieren , d. h. einer Person bis zu drei Stimmen zu geben bzw. Stimmen auf verschiedene Parteien zu verteilen. Der Gemeindevorstand wird durch die Gemeindevertretung zu Beginn der Legislaturperiode gewählt. Die nächste Wahl der Gemeindevertretung und der Ortsbeiräte ( Kommunalwahl ) findet am 26. März 2006 statt.
Gemeindevertretung
Die Freigerichter Gemeindevertretung besteht derzeit (2004) aus 34 Mitgliedern, da die drei Vertreter der Grünen ohne Nachrücker ausgeschieden sind. Unter den Vertretern der CDU befindet sich auch Hessens jüngste Gemeindevertreterin.
Bürgermeister
Direkt gewählter Bürgermeister ist Manfred W. Franz, CDU.
Für die Bürgermeister-Direktwahl (am 3. September 2006) hat die CDU Freigericht wegen des altersbedingten Ausscheidens von Bürgermeister Manfred W. Franz am 10. Juli 2005 ihren Kandidaten Herbert Meininger nominiert. Nominierungen aus anderen politischen Lagern sind noch zu erwarten.<timeline>
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Bürgermeister der Gemeinde Freigericht
- Georg Kreis (Staatsbeauftragter, 1. Januar 1970 – 10. Juli 1970) (CDU)
- Dr. Horst Eberhard Theis (11. Juli 1970 – 1971) (CDU)
- Robert Braatz (1971 – 30. September 1975) (CDU)
- Franz Schilling (1. Oktober 1975 – 15. März 1986) (CDU)
- Walter Streb (16. März 1986 – 31. Dezember 1988) (CDU)
- Manfred W. Franz (1. Januar 1989 – voraussichtlich 31. Dezember 2006) (CDU)
Gemeindevorstand
Der Gemeindevorstand besteht derzeit (2004) aus 9 Beigeordneten:
- CDU: 6
- SPD: 2
- Grüne: 0 (Der Vertreter der Grünen ist ohne Nachrücker ausgeschieden)
- UWG: 1
Ortsbeiräte
Altenmittlau | Bernbach | Horbach | Neuses | Somborn | ||||||
1997 | 2001 | 1997 | 2001 | 1997 | 2001 | 1997 | 2001 | 1997 | 2001 | |
CDU | 2 | 2 | 3 | 3 | 2 | 2 | 3 | 3 | 4 | 5 |
SPD | 2 | 1 | 1 | 1 | 2 | 3 | 1 | 1 | 3 | 3 |
UWG | 1 | 2 | 1 | 1 | 1 | 0 | 1 | 1 | 2 | 1 |
Summe | 5 | 5 | 5 | 5 | 9 |
Die Ortsbeiräte in den einzelnen Ortsteilen sind in allen wichtigen Entscheidungen, die den jeweiligen Ortsteil betreffen zu hören und haben ein Vorschlagsrecht.
Die Mitglieder der Ortsbeiräte wählen aus ihrer Mitte einen Ortsvorsteher , eine Art Bürgermeister des jeweiligen Ortsteils.
Abgeordnete für Freigericht
Europäisches Parlament
Der Europaabgeordnete aus dem Wahlkreis im 6. Europäischen Parlament ist Thomas Mann ( CDU ). Er vertritt seit 1994 den Wahlkreis.
Deutscher Bundestag
Der Bundestagsabgeordnete aus dem Wahlkreis 181 - Hanau im 16. Deutschen Bundestag ist Dr. Sascha Raabe ( SPD ), ehemaliger Bürgermeister in Freigerichts Nachbargemeinde Rodenbach . Raabe erhielt im gesamten Wahlkreis mehr Stimmen als sein Herausforderer Heiko Kassekert ( CDU ), der jedoch in Freigericht die meisten Erststimmen gewinnen konnte.
Hessischer Landtag
Der Landtagsabgeordnete aus dem Wahlkreis 40 - Main-Kinzig I im 16. Hessischen Landtag heißt Hugo Klein ( CDU ) und ist in Freigericht im Ortsteil Neuses zu Hause. Er ist seit 18 Jahren Parteivorsitzender der CDU Freigericht.
Kreistag des Main-Kinzig-Kreises
Hugo Klein (CDU) ist Kreisbeigeordneter im Kreisausschuss des Main-Kinzig-Kreises. Dem Kreistag des Main-Kinzig-Kreises gehören darüber hinaus noch die Freigerichter Albert Hof (SPD) als Kreistagspräsident sowie Martin Schneider und Herbert Huth (beide CDU) als Kreistagsabgeordnete an.
Für die Kommunalwahlen am 26. März 2006 wurden auf der Liste der CDU Main-Kinzig die Freigerichter Hugo Klein (Parteivorsitzender), Patrice Göbel (JU-Vorsitzender), Herbert Huth, Manfred W. Franz, Klaus Brönner und Hans Rüger aufgestellt.
Für die SPD kandidieren die Freigerichter Dr. Richard Teuber, Dr. Gerd Porsch sowie die Parteivorsitzende Daniela Panzner. Albert Hof wird nicht mehr für den Kreistag kandidieren, dem er 45 Jahre lang angehört hat.
Wappen
Blasonierung: In Silber ein gradarmiges schwarzes Tatzenkreuz, kreuzweise belegt mit einem blauen Schlüssel und einem blauen Schwert.Bedeutung: Das schwarze Kreuz auf silbernem Grund symbolisiert die alten Beziehungen der Gemeinde zum Bistum Fulda.
Schlüssel und Schwert sind die Symbole der Heiligen Petrus und Paulus, der beiden ältesten Patrone der Somborner Pfarrkirche.
Im weiteren Sinne kann das Schwert auch symbolisch als Gerichtsschwert des Freigerichts gedeutet werden. Diese geschichtlichen Zusammenhänge wurden bei der Wappengebung für die Gemeinde Freigericht herangezogen.
Die Führung des Wappens wurde der Gemeinde Freigericht am 6. Oktober 1971 durch das Land Hessen genehmigt.
Flagge
Die Flagge der Gemeinde Freigericht ist eine blaue Bannerflagge mit weißen Seitenstreifen und dem Gemeindewappen.
Die Führung der Flagge wurde am 16. Juni 1972 durch den hessischen Innenminister genehmigt.
Städtepartnerschaften
Der Ortsteil Altenmittlau ist seit 1972 verschwistert mit St. Quentin-Fallavier , einer Gemeinde nahe Lyon. Seit kurzem bestehen auch freundschftliche Beziehungen mit Gallicano nel Lazio in Italien.
Darüber hinaus sind einige der örtlichen Vereine mit anderen Vereinen in Europa befreundet.
Die örtliche Kopernikusschule pflegt zudem Partnerschaften mit über 20 Partnerschulen weltweit.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
In Somborn gibt es ein Heimatmuseum , in dem das Leben im Freigericht in vergangenen Tagen gezeigt wird. Dieses Museum soll eine Brücke von der Vergangenheit zur Gegenwart sein und Erinnerungen an die Vorfahren festhalten. Zur Zeit wird das Heimatmuseum erweitert, um eine Nachbildung der „Freigerichter Kleinbahn“ aufzustellen. Ein weiterer Schwerpunkt des Museums ist die Zigarrenherstellung im Freigericht. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts wurden im Freigericht in Fabriken und in Heimarbeit Zigarren hergestellt.
Musik
Das kulturelle Leben der Gemeinde wird zum großen Teil von den zahlreichen Vereinen gepflegt. 5 Orchester , ein Spielmanns - und Fanfarenzug, zahlreiche Chöre und weitere Gruppierungen geben jährlich mehrere Konzerte und sind weit über die Grenzen Freigerichts bekannt und geschätzt.
Hinzu kommen noch Aufführungen diverser Theatergruppen und weitere Veranstaltungen.
Wachsender Beliebtheit erfreuen sich auch die Freigerichter „Babbelowende“, Abende, an denen die verschiedenen Freigerichter Dialekte gepflegt werden.
Sommerliche Musiktage
Jährlich im August veranstalten die Gemeinden Freigericht und Rodenbach die „Sommerlichen Musiktage“ auf Hof Trages; an mehreren Abenden werden Konzerte mit Musik aus verschiedenen Stilrichtungen und Epochen gegeben, die sich großer Beliebtheit erfreuen.
Bauwerke
Kirchen
Markante Bauwerke in den Freigerichter Ortsteilen sind die Kirchen und ihre Vorgänger- Kapellen .
Hof Trages
Hof Trages ist ein Gutshof , der wahrscheinlich auf eine Rodung im 9. Jahrhundert zurückgeht. Im 14. Jahrhundert werden 2 Höfe erwähnt: Vorder und Hinter Drages. Dem Peter von Dragus wird 1358 das Land durch die Ronneburger verwüstet. 1374 übergaben laut Urkunde Arnulf von Drages, seine Frau und 5 Söhne ihren Hof „Zum Trages“ dem Herrn Ulrich von Hanau und erhielten den Hof als erbliches Lehen zurück. Als Abgabe hatten sie nur ein „Fastnachtshuhn“ zu entrichten und die Pflicht, durchreisenden Herren einen Ehrentrunk zu reichen.
Im 30jährigen Krieg wurde Trages völlig zerstört und seine Bewohner vertrieben. Laut Lehensbrief von 1639 gab Hanau dem Dietrich von Erkenbrecht die „Höfe zum Trages“ zu Lehen. Von dessen Nachkommen kaufte der Hanauische Kanzler von Cranz die Güter Trages und Hüttelngesäß 1727 . Er und sein Sohn errichteten den Hauptanteil der heutigen Gebäude des ehemaligen Wirtschaftshofes und die Parkanlage mit den heute alten und stattlichen Bäumen sowie ein Gartenhaus, den Grundstock des jetzigen Schloßgebäudes. 1751 vererbte der kinderlose Johann Sebastian von Cranz Trages und Hüttelngesäß an den Sohn seiner Schwester, den nassau-usingischen Geheimen Rat Christian Carl Ludwig von Savigny .
Im Laufe des 19. Jahrhunderts trafen sich auf dem Anwesen Freunde von Friedrich Carl von Savigny , u. a. Clemens und Bettina Brentano , spätere Arnim, die Brüder Grimm oder Karoline von Günderode .
1929 wurde der bis dahin eigenständige Gutsbezirk Hof Trages aufgelöst und das Gebiet der Gemeinde Somborn zugeschrieben.
Hof Trages ist bis heute im Besitz der Familie von Savigny . Auf dem Gelände um den Gutshof entstand in den 1990er Jahren ein 18-Loch Golfplatz , der sich harmonisch in die Landschaft einfügt.
Auf Hof Trages werden in einer Außenstelle des Freigerichter Standesamtes Trauungen durchgeführt.
Das Herrenhaus ist leider nicht zu besichtigen.
Sport
Im Freigericht gibt es neben den kulturtreibenden Gruppen und Vereinen auch eine große Zahl an Sportvereinen . Fußball , Tischtennis , Leichtathletik , Badminton , asiatische Sportarten und vieles mehr werden angeboten.
Am Hof Trages bei Somborn entstand in den 1990ern ein 18-Loch- Golfplatz .
Wasserliebende Freigerichter kommen im Hallenbad „Platsch“ auf ihre Kosten; auch eine Sauna steht dort zur Verfügung.
Regelmäßige Veranstaltungen
In Freigericht finden regelmäßig kleinere und größere Feste statt, die von den ansässigen Vereinen organisiert werden.
Am Kerb -Wochenende, dem ersten Wochenende im September, finden in allen Ortsteilen Feste statt, das größte davon im kleinsten Ortsteil Horbach. Der Veranstalter hier ist seit 25 Jahren der „Gesangverein Eintracht Edelweiß e. V.“. Die Horbacher Kerb ist die größte Kerb im Main-Kinzig-Kreis.
Kulinarische Spezialitäten
Die Freigerichter Küche ist herzhaft. Eine Spezialität sind hausgemachte Kuchen , hier zu allererst der Freigerichter Hefekuchen vom Blech.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Nördlich des Freigerichts verläuft die A66 von Frankfurt nach Fulda. Im südlichen Bereich verläuft die L3202 von Gelnhausen nach Alzenau .
Freigerichter Kleinbahn
Die Freigerichter Kleinbahn verkehrte zwischen 1904 und 1955 zwischen den Bahnhöfen Langenselbold und Gelnhausen an der Strecke Frankfurt am Main – Fulda und erschloss die Ortsteile des Freigerichts und Hasselroths. Für das Wirtschaftsleben der kleinen Orte hatte sie entscheidende Bedeutung, denn die Einwohner konnten nun ins Rhein-Main-Gebiet pendeln (Hanau, Offenbach, Frankfurt). Gleichzeitig siedelten sich im Freigericht Betriebe an, in denen hauptsächlich Frauen (u. a. in Heimarbeit) tätig waren. Mit Zunahme des Straßenverkehrs in den 1950ern war der Betrieb der Bahnlinie nicht mehr wirtschaftlich und wurde eingestellt.
Bildung
Grundschulen
- Bischof-Dr.-Christian-Schreiber-Schule (Ortsteil Somborn)
- Schule am Dorfplatz (Ortsteil Altenmittlau)
- Regenbogenschule (Ortsteil Bernbach)
- Schule der bunten Raben (Ortsteil Horbach)
- Konrad-Neumann-Schule (Ortsteil Neuses)
weiterführende Schulen
- Kopernikusschule ( Kooperative Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe , Europaschule ), mit gut 2.400 Schülern Hessens größte allgemeinbildende Schule. Nach neusten statistischen Erhebungen wird die Kopernikusschule sogar als größte allgemeinbildende Schule Deutschlands gehandelt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Prof. Dr. Karlheinz Diez , geboren 1954 in Horbach ist Titularbischof von Villa Regis und Weihbischof in Fulda.
- Dr. Christian Schreiber , geboren 1872 in Somborn, verstorben 1933 in Berlin war Bischof von Meißen und erster Bischof von Berlin .
weitere Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen
- General Orlow , russischer Fürst und Feldherr, soll im Zuge der Napoleonischen Kriege im Somborner Gasthaus Freigericht übernachtet haben; dort wurde ein Zimmer nach ihm benannt.
- Adolf Amberg , 1874 als Sohn Neuseser Eltern in Hanau geboren, gestorben 1913 im Berliner Grunewald , Künstler, u. a. Aachener Ratssilber, Porzellanarbeiten zur preußischen Kronprinzenhochzeit 1905.
Persönlichkeiten, die mit Hof Trages in Verbindung stehen
- Friedrich Carl von Savigny , preußischer Rechtsgelehrter und Minister, geboren 1779 in Frankfurt am Main, gestorben 1861 in Berlin. Sein Sarg wurde 1875 aus der Hedwigskathedrale in Berlin in die Familiengruft auf Hof Trages überführt.
- Clemens Brentano schrieb auf dem Hof Trages sein berühmtes Märchen Gockel, Hinkel und Gackeleia .
- Achim von Arnim , Vertreter der Heidelberger Romantik und Freund Savignys.
- Bettina von Arnim , geborene Brentano, Schwester von Clemens Brentano und Schwägerin Savignys. Verewigt auf dem 5-DM-Schein der letzten Serie 1989 – 2001.
- Karoline von Günderode , Schiftstellerin und Mitglied des Freundeskreises um Savigny.
- Karl Friedrich von Savigny , Sohn Friedrich Carls, preußischer Diplomat und Politiker, Studienkollege Bismarcks und Mitbegründer der Zentrumspartei .
Ehrungen und Auszeichnungen
Die von der Gemeinde Freigericht verliehenen Ehrungen und Auszeichnungen umfassen:
- Ehrenbürger , für Menschen, die sich in besonderer Weise um die Gemeinde bemüht haben
- Ehrenbezeichnungen wie Ehrenbürgermeister oder Gemeindeältester, für Menschen, die mindestens 20 Jahre ihr Mandat ausgeübt haben
- Bürgermedaille „Bischof-Dr.-Christian-Schreiber-Medaille“, für langjährige politische Tätigkeit, vorbildliches bürgerschaftliches Verhalten, Verdienste um die Völkerverständigung, Verdienste auf wissenschaftlichem, kulturellem, sportlichem oder sozialem Gebiet
- Jährliche Auszeichnungen (jeweils mit € 500 dotiert)
- „Bürgerpreis der Gemeinde Freigericht für ehrenamtliche Sozialarbeit“
- „Anerkennungspreis der Gemeinde Freigericht für besondere Aktivitäten und Leistungen in der Jugendarbeit“
- „Umweltpreis der Gemeinde Freigericht“
Weblinks
- Offizielle Webseite der Gemeinde Freigericht
- Weitere Links zum Thema „Freigericht“ im Open Directory Project
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Kategorie : Ort in Hessen
Informationen aus der Umgebung
Hotels in der Umgebung
Hotel | Plz | Ort | Url | Kategorie | Telefon | |
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Käfernberg | 63755 | Alzenau | @ | +49 6023 / 941 0 | ||
Parkhotel Krone | 63755 | Alzenau | @ | 06023 / 6052 | ||
Flair Hotel Krone | 63755 | Alzenau | @ | 06023 / 94720 | ||
Vorspessart | 63579 | Freigericht | 06055 / 8 30 74 | |||
Ölmühle | 63776 | Mömbris | @ | 06029 / 9500 | ||
Barbarossa | 63517 | Rodenbach | @ | 06184 / 95 85 - 0 | ||
Schloßberg | 63755 | Alzenau | @ | 06023 / 94880 | ||
Zum Freigericht | 63755 | Alzenau | @ | 06023 / 8436 |
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Wikipedia
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