Segeberger Kalkberg
Der Kalkberg ist ein Gipsfelsen im Zentrum von Bad Segeberg, der nicht aus Kalkstein ( Kalziumcarbonat ), sondern aus Gips ( Kalziumsulfat ) besteht. Er ging aus Sulfat sedimenten hervor, welche vor etwa 250 Millionen Jahren vom Zechsteinmeer hier abgelagert wurden. Unter dem Berg liegt ein Steinsalzstock , der den Fels noch heute um ein bis zwei Millimeter im Jahr anhebt. Der Abbau des Steinsalzstocks misslang in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts, die Bohrungen soffen ab. Aus ihnen bezog das Solbad Segeberg jedoch jahrzehntelang seine Sole .
Ursprünglich war der Kalkberg über 110 m hoch. Nach jahrhundertelangem Abbau des Gipses ragt er nur noch 91 m empor. Im Mittelalter stand auf dem Kalkberg die von Kaiser Lothar 1137 gegründete Siegesburg. Sie wurde im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden zerstört. Heute ist nur noch ein Brunnenschacht von ihr erhalten.
Im unteren Teil des Felsens befinden sich die erst 1913 entdeckten Kalkberghöhlen. Sie sind die Heimat von Fledermäusen und dem nur hier vorkommenden Segeberger Höhlenkäfer (Choleva septentrionis holsatica). In die durch den Gipsabbau entstandene Grube hat der Reichsarbeitsdienst 1934 - 1937 das Kalkbergstadion, ein Freilichttheater mit circa 7.800 Sitz- bzw. 12.000 Stehplätzen hineingebaut. Hier finden seit 1952 alljährlich Karl-May-Spiele statt.
Einen Kalkberg gibt es auch in der niedersächsischen Stadt Lüneburg. Dort ist der Abbau des darunterliegenden Steinsalzstocks bereits im Mittelalter gelungen.
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