Jever
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis : | Friesland |
Gemeindeart : | Kleinstadt |
Geografische Lage : | Koordinaten: 53° 34' N, 7° 54' O 53° 34' N, 7° 54' O |
Höhe : | 10 - 20 m ü. NN |
Fläche : | 42,01 km² |
Einwohner : | 13.951 (30. Juni 2004) |
Bevölkerungsdichte : | 332 Einwohner/km² |
Postleitzahl : | 26441 |
Vorwahl : | 04461, 04468 |
Kfz-Kennzeichen : | FRI |
Gemeindeschlüssel : | 03 4 55 007 |
Adresse der Stadtverwaltung: | Am Kirchplatz 11 26441 Jever |
Website: | www.stadt-jever.de |
Politik | |
Bürgermeisterin : | Angela Dankwardt ( parteilos ) |
Jever [ ˈjeːfɐ ] ist eine Kleinstadt und Kreisstadt des Landkreises Friesland in Niedersachsen, Deutschland . Sie hat gegenwärtig ca. 14.000 Einwohner und ihr Name ist dank der gleichnamigen Biermarke in ganz Deutschland bekannt.
Inhaltsverzeichnis |
Geschichte
Archäologische Funde aus dem Jahre 1850 (u.a. 5000 römische Silbermünzen) lassen auf eine sehr frühe Besiedlung des jeverschen Stadtgebietes schließen. Man vermutet, dass sich bereits um die Zeitenwende hier eine Ansiedlung der Chauken befunden hat. Der Stadtname erscheint zum ersten Mal 1158 als Geverae, die latiniserte Form des niederdeutschen Geveren oder Gaveren ("Weideland", im übertragenen Sinne auch " Thingstätte "). Um 826 kommt Jever unter die Herrschaft des dänischen Fürsten Hariold . Er hatte sich taufen lassen und war dafür von Ludwig dem Frommen mit der Grafschaft Rüstringen, zu der auch Jever gehörte, belehnt worden. Über die Dänenherrschaft in Friesland berichtet das Gudrunlied .
Herzöge aus Sachsen und anschließend die hannöverschen Welfen waren weitere Herren des Jeverlandes. Spätestens am Ende des 12. Jahrhunderts kommt Jever unter die Herrschaft Oldenburgs. Ein Schreiben, das die Östringer zwischen 1271 und 1285 an König Philipp III. von Frankreich richten, lässt auf eine " Demokratisierung " des Östringerlandes schließen. Hier heißt es, dass die Östringer keinem Fürsten untertan sind, sondern ihre Richter und Häuptlinge selbst wählen.
In Jever geprägte Münzen, die am Finnischen Meerbusen und im Wartheland gefunden worden sind, lassen die Bedeutung Jevers als Handelsort erahnen. Im 10. und 11. Jahrhundert war Jever Seehafen. Zwar versandet der Seezugang im Laufe der Zeit, dennoch behält Jever seine Bedeutung als Handelsort und Endpunkt eines bedeutenden Heerweges . 1347 werden die Einwohner Jevers bereits als Stadtbürger bezeichnet. Um das Jahr 1400 sind enge Handelsbeziehungen zu den Vitalienbrüdern bezeugt. Bekannteste Vertreter dieser Piratengenossenschaft , die sich auch die " Likedeeler " nannten, waren Klaus Störtebeker und Goedeke Michels .
Der letzte Häuptling des Jeverlandes war Edo Wiemken der Jüngere , der 1505 den Bau des Schlosses vollendete und dessen Grabmal sich in der Stadtkirche befindet. Für eine Interimszeit kam Jever unter die Herrschaft des ostfriesischen Grafen Edzard des Großen. Fräulein Maria, Erbtochter Edo Wiemkens, stellte jedoch wieder die jeversche Unabhängigkeit her. Unter ihrer Regentschaft erhielt Jever auch offiziell die Stadtrechte und bezeichnet sich bis heute als "Marienstadt".
Nach Maria fielen Jever und das Jeverland 1575 an Oldenburg. Im 17.Jh. kam Jever zum Fürstentum Anhalt-Zerbst. Da in Anhalt-Zerbst die männliche Erbfolge galt, wurde nach dem Tod des letzten männlichen Erben in der Zerbster Fürstenfamilie 1793 dieses Fürstentum zwischen den anderen anhaltischen Fürstentümern aufgeteilt. Jedoch wurde das Jeverland aufgrund seines Sonderstatus' als Kunkellehen an die nächstfolgende Erbin weitergegeben, der russischen Zarin Katharina II., einer Schwester des letzten Zerbster Fürsten. Somit wurde Jever „über Russland regiert“, es blieb bis zur Besetzung durch französische Truppen im Jahre 1807 ein Teil Russlands und geriet dann unter napoleonischer Herrschaft, die bis 1813 anhielt. Anschließend kehrte Jever zum Besitz der russischen Krone zurück und wurde 1818 an Oldenburg abgetreten.
Ortsteile
- Jever
- Moorwarfen
- Rahrdum
- Cleverns
- Sandel
- Sandelermöns
Sehenswürdigkeiten
- Schloss mit Schlossmuseum
- Das Rathaus von Jever
- Stadt- und Garnisonskirche (durch Brand zerstört 1959 , Neubau 1964 ) am Kirchplatz mit Edo-Wiemken-Grabmal (siehe Bild).
- Bethaus am Elisabethufer, Kirche der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde ( Baptisten ), erbaut 1858 (siehe Bild)
- Fräulein Marien Denkmal
- Denkmal der im Dritten Reich ermordeten Juden von Jever (siehe Bild)
- Bismarck - Museum
- Brauhaus ( Jever-Bier )
- Sagenbrunnen
- Kosakenbrunnen
- Brillenbrunnen
- Prinz (der bronzene Bulle auf dem "Alten Markt")
Kirchen, Freikirchen und Religionsgemeinschaften
Kirchen
- Evangelisch-lutherische Kirchengemeinden
- Stadtkirche, Am Kirchplatz
- Gemeindehaus Am Kirchplatz
- Gemeindehaus Zerbster Straße
- Kirche im Ortstaeil Cleverns
- Kirche im Ortsteil Sandel
- Römisch-katholische Kirchengemeinde St. Marien
Freikirchen
- Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde / Baptisten , Elisabethufer 1
- Stadtmission (Evangelische freie Gemeinde), Wangerländische Straße
Religionsgemeinschaften
- Neuapostolische Kirche , Sophienstraße/Ecke Anton-Günther-Straße
Persönlichkeiten
- Edo Wiemken
- Fräulein Maria
- Friedrich Christoph Schlosser
- Eilhard Mitscherlich
- Johann Ludwig Hinrichs
- Fritz Levy
- Gerd Hergen Lübben
- Ferdinand Loh
- Ingo Hashagen (letzter Stadtdirektor)
- Dr. Fritz Blume, Ehrenbürger
Städtpartnerschaften
- Zerbst, Sachsen-Anhalt
- Cullera , Spanien
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
- Friesisches Brauhaus zu Jever
Bildung
Literatur
- Carl Woebcken, Jever - Stadt der Kunst, Sage und Geschichte (6. Auflage, Jever 1977)
- Carl Woebcken, Jeverland. Gewesenes und Gebliebenes, in: Heft 8 der Mitteilungen des Jeverländischen Altertums- und Heimatvereins Jever (o.J.)
- Karl Fissen, Das alte Jever. Urkunden, Urteile, Schilderungen und Bilder (Jever 1981)
- Karl Fissen, Tausend Jahre Jever - 400 Jahre Stadt (Oldenburg 1936)
- Karl Fissen, Jever - Volkskundliches aus einer kleinen Stadt und ihrer Landschaft (Jever 1960)
- Jeverländischer Altertums- und Heimatverein: Ein Blick zurück. Beiträge zur Geschichte des Jeverlandes. C.L.Mettcker & Söhne, Jever 1986
- Antje Sander (Hrsg.): Das Fräulein und die Renaissance. Maria von Jever 1500 - 1575. Isensee Verlag, Oldenburg 2000. ISBN 3-89598-711-5
- F. Orth, B. Müller-Schlombs, W. Trumpf, Jever - so alt und so neu (Jever 2004)
Weblinks
- Lokales Veranstaltungsportal in Jever/Friesland
- Seite des Mariengymnasiums mit Informationen u.a. zur Stadtgeschichte
- Seite der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Jever
- Seite der Ev. Jugend Jever
- Familienkunde im Jeverland
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Kategorien : Ort in Niedersachsen | Friesland
Wikipedia
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