Grevenbroich
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk : | Düsseldorf |
Kreis : | Rhein-Kreis Neuss |
Fläche : | 102,6 km² |
Einwohner : | 64.807 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte : | 632 Einwohner/km² |
Höhe : | 54 m ü. NN |
Postleitzahlen : | 41515, 41516, 41517 |
Vorwahlen : | 02181, 02182 |
Geografische Lage : | Koordinaten: 51° 05' N, 06° 35' O 51° 05' N, 06° 35' O |
Kfz-Kennzeichen : | NE, GV (auslaufend) |
Gemeindeschlüssel : | 05 1 62 008 |
Adresse der Stadtverwaltung: | Am Markt 1 41515 Grevenbroich |
Website: | www.grevenbroich.de |
E-Mail-Adresse: | presseamt@grevenbroich.de |
Politik | |
Bürgermeister : | Axel Prümm ( CDU ) |
Grevenbroich ([ ˌgʁeːvn̩ˈbʁoːχ ], siehe Dehnungs-i ) ist eine große kreisangehörige Stadt in Nordrhein-Westfalen, zum Rhein-Kreis Neuss gehörend, mit rund 64.000 Einwohnern. Sie liegt im Städtedreieck Düsseldorf - Köln - Mönchengladbach.
Inhaltsverzeichnis |
Stadtgliederung
Geschichte
Nahe einer alten Römerstraße zwischen Rhein und Maas wurde das sumpfreiche Gebiet von den Grafen von Kessel, deren Stammsitz die Grafschaft Kessel an der Maas war, Ende des 13. Jahrhunderts urbar gemacht. Inmitten der Besitzungen errichteten sie auf einer Kiesbank eine befestigte Burganlage, die von Brüchen, Sümpfen und der Erft umgeben, einen sicheren Schutz gegen feindliche Angriffe bildete.
In der Folge wurde das Dorf nach seinen gräflichen Besitzern als Bruche comitis - der Grafen Bruch oder Bruchland - bezeichnet. 1297 wurde das Wilhelmitenkloster in munitione Bruyke (in der befestigten Ansiedlung Broich) errichtet. Teile des Wilhelmitenklosters mit dem Bernardusturm sind heute noch zwischen der Pfarrkirche St. Peter und Paul und dem Alten Rathaus zu sehen. 1307 wurden Burg und Ort durch Schiedsspruch den Grafen und späteren Herzögen von Jülich zugesprochen. 1311 wurde Grevenbroich erstmals als Stadt oppidum nostrum bruke urkundlich gesichert erwähnt.
Im 15. Jahrhundert bauten die Grafen von Jülich die ehemalige Burganlage zum landesherrlichen Schloss um, in dem seit 1425 mehrfach der Jülicher Landtag abgehalten wurde. Vom ehemaligen Schloss ist noch der Palastbau nebst einem Torgebäude, welches das Schloss von der Stadt trennte, vorhanden. Heute noch bildet das Alte Schloss mit seiner ausgezeichneten Gastronomie, mit großen Versammlungs- und Konferenzräumen einen kulturellen und gesellschaftlichen Mittelpunkt im Zentrum der Stadt, so dass Grevenbroich seit jeher gerne als Schlossstadt bezeichnet wird.
Bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts wuchs die Stadt nicht über die Wälle mit davorliegenden Wassergräben hinaus, die sie als sogenannte „innere Festung“ umgaben. Dann entwickelte sie sich schnell. 1767 zählte Grevenbroich 330 Einwohner, 1820 waren es 627 und 1871 schon 1325. Entscheidend für diese Entwicklung war die Errichtung eines Eisenbahnknotenpunktes, der industrielle Ansiedlungen ermöglichte und die Stadt bald zum verkehrserschlossenen Standort der Textil-, Metall- und Nahrungsmittelindustrie sowie des Braunkohlenabbaus machte. 1900 zählte die Stadt dann 3.410 Einwohner.
Die Stadt Grevenbroich in ihrer heutigen Struktur als Mittelzentrum wurde im Zuge der kommunalen Neugliederung 1975 aus sieben Städten und Gemeinden des ehemaligen Kreises Grevenbroich gebildet, zu diesen auch die früher kurkölnische Stadt Hülchrath mit ihrem bedeutenden Schloss und die Stadt Wevelinghoven mit dem ebenfalls historisch bedeutenden Kloster Langwaden zählten.
Heute leben ca. 65.000 Einwohner verteilt in 32 Ortschaften. Dazwischen Wälder, Wiesen und Äcker entlang der Erft, die auf einer Länge von 20 km die Stadt durchfließt und in der nahen Kreisstadt Neuss in den Rhein mündet.
Im Jahr 2005 wurde die Stadt mit „Gold“ beim bundesweiten Wettbewerb Unsere Stadt blüht auf ausgezeichnet.
Eingemeindungen
Das heutige Stadtgebiet Grevenbroich umfasst seit der Gebietsreform 1975 neben der ursprünglichen Stadt Grevenbroich die ehemaligen Gemeinden Allrath, Barrenstein, Busch, Elsen, Frimmersdorf, Gindorf, Gruissem, Gubisrath, Gustorf, Hemmerden, Hülchrath, Kapellen , Laach, Langwaden, Mühlrath, Münchrath, Neu-Elfgen, Neubrück, Neuenhausen, Neukirchen, Gubisrath, Neukircher Heide, Neurath, Noithausen, Orken , Südstadt, Wevelinghoven und Vierwinden.
Politik
Stadtrat
Verteilung der 50 Sitze im Stadtrat nach der Kommunalwahl vom 26. September 2004:
- CDU : 22 Sitze
- SPD : 17 Sitze
- Grüne : 2 Sitze
- FDP : 3 Sitze
- UWG : 5 Sitze
- FBG : 1 Sitz
Bürgermeister
- 1979 bis 1994: Hans Gottfried Bernrath, SPD , letzter ehrenamtliche Bürgermeister
- 1994 bis 1999: Erich Heckelmann, SPD
- 1999 bis 2004: Theo Hoer , CDU
- Seit 2004 : Axel J. Prümm , CDU
Städtepartnerschaften
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bekannte Sehenswürdigkeiten sind neben dem mittelalterlichen Schloss Hülchrath inklusive dem Stadtteil Hülchrath, der Stadtteil Wevelinghoven mit dem Alten Pastorat von 1653 und das Kloster Langwaden. Die Aussichtsplattformen des Braunkohletagebau Garzweiler ermöglichen den Blick auf riesige Braunkohlenbagger, Absetzer und kilometerlange Bandstrassen. Das Grevenbroicher Alte Schloss und die darum herumliegenden sehr schönen Parkanlagen, übriggeblieben von der Landesgartenschau 1995, die von der Stadt weiter gepflegt werden gelten als weitere Sehenswürdigkeit in Grevenbroich und Umgebung. Im erweiterten Gartenschaugelände liegt auch der Grevenbroicher Tierpark , ein relativ kleiner aber doch gemütlicher Park für jung und alt. Der Eintritt in diese ist kostenlos.
Ein paar Kilometer entfernt von Grevenbroich gibt es das Feld- und Werksbahnmuseum, wo man alte Lokomotiven betrachten und in einer Dampflokomotive mitfahren kann.
Museen
- Museum auf der Stadtparkinsel (Das Museum wird derzeit auf der Basis eines "Drei-Säulen-Modells" umgestaltet)
Wirtschaft und Infrastruktur
Grevenbroich bezeichnet sich selbst als "Bundeshauptstadt der Energie". In Grevenbroich befindet sich die größte zusammenhängende Lagerstätte für Braunkohle in Europa . Auf 2500 Quadratkilometern wird der fossile Brennstoff gefördert. Regenerative Energien – wie etwa Wind- und Sonnenkraft – haben ebenfalls Ihren festen Platz in Grevenbroich. So ist auf der "Frimmersdorfer Höhe" das europaweit bedeutendste Testfeld für Windkraftanlagen angesiedelt – darunter mit 2500 kW einer der leistungsstärksten Rotoren überhaupt.
Außerdem zählen die Aluminiumverarbeitung, Recycling- und Umweltunternehmen zu den Aushängeschildern des Wirtschaftsstandorts Grevenbroich. In der Landwirtschaft werden traditionell Zuckerrüben und Kartoffeln angebaut.
Der ADAC betreibt seit 10. März 2005 im Elsbachtal am Rande des Braunkohletagebaus ein 120.000 Quadratmeter großes Fahrsicherheitszentrum . Die Trainingsanlage, die für alle Fahrzeugarten genutzt werden kann, gilt als eine der modernsten in Europa. Es ist so groß wie 30 Fußballfelder und kostete 13 Millionen Euro.
Finanzhaushalt
Obwohl für eine Stadt die Gewerbesteuer die wichtigste Einnahmequelle ist (etwa ein Drittel der Einnahmen ausmacht) und die Stadt Grevenbroich mit einem Hebesatz von 450% (wie auch Köln) zu den sehr teuren Städten gehört (Bundesdurchschnitt 380% Hebesatz), ist die Stadt Grevenbroich Ende 2006 mit 69,2 Millionen hoch verschuldet. (Stand: 31.10.2005, Haushalts-Plan 2006)
Schuldenstand Haushalt / Jahr:
- 1996: ~11.606.326,-€ SOLL (Stand: 10.02.2000, real)
- 1998: ~24.030.718,-€ SOLL (Stand: 10.02.2000, real)
- 1999: ~22.803.617,-€ SOLL (Stand: 10.02.2000, real)
- 2000: ~13.804.880,-€ HABEN (Stand: 1996, geplant)
- 2000: ~24.118.388,-€ SOLL (Stand: 10.02.2000, geplant)
- 2001: ~16.361.340,-€ SOLL (Stand: 10.02.2000, geplant)
- 2003: ~ 9.714.545,-€ HABEN (Stand: 10.02.2000, geplant)
- 2005: ~60.000.000,-€ SOLL (Stand: 11.2004, geplant)
- 2005: ~65.000.000,-€ SOLL (Stand: 05.2005, geplant)
- 2006: ~69.000.000,-€ SOLL (Stand: 31.10.2005, geplant)
- 2009: ~78.400.000,-€ SOLL (Stand: 31.10.2005, geplant)
(Alle Beträge wurden auf Euro umgerechnet, um bessere Vergleichbarkeit zu ermöglichen.)
Verkehr
Der Grevenbroicher Bahnhof bildet den Knotenpunkt der Strecken Neuss - Bergheim (Erftbahn) und Mönchengladbach - Köln und bietet tagsüber im halbstundenrhythmus Verkehrsverbindungen in die Nachbarstädte Düsseldorf und Köln. Zwei P+R-Parkplätze und eine Fahrradstation stehen den Pendlern am Bahnhof zur Verfügung. Busverbindungen führen ab dem Bahnhof minimal stündlich (je nachdem auch im 2Std Abstand) statt, abends findet bis morgens kein Busverkehr statt.
Medien
- Neuss-Grevenbroicher-Zeitung - regionale Tageszeitung, Neusser Zeitungsverlag GmbH
- Lokal Anzeiger Grevenbroich - kostenlose, regionale Wochenzeitung (Donnerstag), Rhein-Erft-Verlag GmbH
- Erft-Kurier Grevenbroich - kostenlose, regionale Wochenzeitung (Mittwoch & Samstag), Neusser Druckerei und Verlag GmbH
Alle drei genannten Verlagsgesellschaften sind im selben Gebäude in der Neusser Moselstraße ansässig, in allen drei Firmen ist Werner Kohn Mitglied der Geschäftsführung.
Ansässige Unternehmen
- Hydro Aluminium Deutschland GmbH
- Rheinbraun AG ist heute aufgegangen in RWE Power AG
- Intersnack GmbH
- RWE Umwelt West
- Erftcarbon GmbH
Bildung
In Grevenbroich befinden sich in städtischer Trägerschaft insgesamt:
- 34 Kindergärten
- 13 Grundschulen davon 3 als offene Ganztagsschule
- 2 Gymnasien
- 2 Realschulen
- 2 Hauptschulen
- 1 Gesamtschule
- 1 Schule für Lernbehinderte ( Lernbehinderung )
- 1 Volkshochschule
- 1 Jugendkunstschule
Folgende Schulen werden durch den Kreis Neuss getragen:
- Berufsschule
- Fachschule für Sozialpädagogik
- Berufsfachschule für Gesundheitswesen
- Sonderschule für geistig Behinderte
Weitere Bildungsträger:
- AOK Bildungszentrum
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Hermann Josef Stübben (* 10. Februar 1845 in Hülchrath, zählt seit der Eingemeindung 1975 zu Grevenbroich; † 8. Dezember 1936 in Frankfurt am Main), Architekt .
- Dorothee Wilms (* 11. Oktober 1929 in Grevenbroich), Politikerin ( CDU ). Von 1982 bis 1987 Bundesministerin für Bildung und Wissenschaft und von 1987 bis 1991 Bundesministerin für innerdeutsche Beziehungen .
- Arnold Wolff (* 26. Juli 1932 in Wevelinghoven , zählt seit der Eingemeindung 1975 zu Grevenbroich), Architekt .
- Jörg Ahmann (* 12. Februar 1966 in Grevenbroich), deutscher Volleyballspieler . 1991 und von 1995 bis 1998 war er Deutscher Meister . 1996 errang er bei den Olympischen Spielen in Atlanta den neunten Platz. Im Jahr 2000 erhielt er in Sydney olympische Bronze.
weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Diedrich Uhlhorn (* 3. Juni 1764 ; † 5. Oktober 1837 ). Erfinder der modernen Kniehebelpresse zum Prägen von Münzen und Metallen, die er 1817 in Grevenbroich baute und bis heute ein gängiges Prägeverfahren für Münzen ist.
- Vinzenz Jakob von Zuccalmaglio (Montanus) (* 26. Mai 1806 in Leverkusen, † 21. November 1876 in Grevenbroich), Schriftsteller .
- Diedrich Uhlhorn jun. (* 1843 ; † 1915 ). Kreuzte 1878 die Apfelobstsorte Zuccalmaglios Renette aus Ananasrenette und Purpurroter Agatapfel .
- Dieter Wellershoff (* 3. November 1925 in Neuss), deutscher Schriftsteller .
- Hans Gottfried Bernrath (* 5. Juli 1927 in Meerbusch-Osterath), Politiker ( SPD ). Lange Jahre Vorsitzender des Innenausschusses des Deutschen Bundestags .
- Edmund Feuster (* 30. Mai 1954 in Jüchen, Kreis Neuss ), Politiker ( SPD ). Von 2000 bis 2005 ein Landtagsabgeordneter in Nordrhein-Westfalen.
- Kurt Bodewig (* 26. April 1955 in Rheinberg), Politiker ( SPD ). Von 2000 bis 2002 Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen . 2002 unterzeichnete er den Vertrag für die LKW-Maut mit dem Toll-Collect-System.
- Horst Schlämmer , Kunstfigur von Hape Kerkeling , deutscher Komiker
Sonstiges
2005 wurde Grevenbroich durch die RTL -Sendung "Hape trifft" bekannt. In dieser Sendung spielt Hape Kerkeling den (fiktiven) Grevenbroicher Lokaljournalisten Horst Schlämmer vom (ebenfalls fiktiven) "Grevenbroicher Tagblatt". Für diese Rolle wurde er mit dem "Deutschen Comedy-Preis" ausgezeichnet. Der "stellvertretende Chefredakteur Horst Schlämmer" widmete seiner "Heimatstadt" sogar musikalische Anerkennungen: in seiner Show präsentierte er u.a. den Song "Ich bin geboren in Grevenbroich" nach der Melodie von "I was born". Seine hohe Popularität soll der Stadt sogar schon mehr Touristen beschert haben...
Literatur
- Hans Georg Kirchhoff und Jost Auler: Grevenbroich - Die Stadtgeschichte. Von der Vorzeit bis zur Französischen Revolution. Hrsg. vom Geschichtsverein für Grevenbroich und Umgebung e.V. Grevenbroich 2006
Weblinks
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Informationen aus der Umgebung
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Montanushof | 41515 | Grevenbroich | @ | 02181 / 609-0 | ||
Stadt Grevenbroich | 41515 | Grevenbroich | 02181 / 3048 | |||
Zur Traube | 41515 | Grevenbroich | @ | 02181 / 68767 | ||
Sonderfeld | 41515 | Grevenbroich | 02181 / 22720 | |||
Haus Laach | 41515 | Grevenbroich | 02181 / 2474 00 |
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Wikipedia
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